Günstiges Arrangement in der Nachsaison, aber Urlaub am und nicht im Meer

19. Oktober 2019 um 11:29:38
Nach einer langen Odyssee durch Frankreich (verschuldet durch extreme Regenfälle, grosse Probleme auf der A7 und gesperrter A9 kam ich um 23.55 Uhr endlich auf dem Campingplatz an und es wurde mir in letzter Minute durch den trotz seines bevorstehenden Feierabends sehr freundlichen und hilfsbereiten... Nachtwächter noch Einlass gewährt. (unter Konfiszierung meiner Identitätskarte und der Auflage, mich am anderen Morgen um 08.00 Uhr auf der Rezeption zu melden). Die Anmeldung verlief nicht so professionell, wie ich sie von einem 4-Sterne-Camping erwartet habe. Es wurde mir erklärt, dass die Identitätskarte nur herausgegeben wird, wenn die gesamte Miete sofort bezahlt wird, dies sei in Frankreich üblich. (als erfahrener Frankreich-Camper weiss ich, dass dem nicht so ist). Schlussendlich nach kurzer Diskussion habe ich die internationale Camping-card deponiert, welche als Identitätsausweis anerkannt werden muss. Weiter habe ich 60 Euro Kaution hinterlegen müssen (wozu habe ich erst am Schluss meines Urlaubs erfahren). Zudem erhielt ich ein Armband verpasst.
Obwohl man an der Rezeption eigentlich via Nachtwächterrapport über den Zeitpunkt meiner Ankunft hätte orientiert sein sollen, wurde mir nicht die Möglichkeit zur Auswahl eines besseren Stellplatzes angeboten. Den Code für das GratisWiFi habe ich auch erst nach Nachfrage erhalten, weil ich nicht drein kam. (Die zahlbare Variante habe ich nicht gewollt, weil ich früher schon mit dem Netzanbieter schlechte Erfahrungen gemacht habe). Das WiF war eine einzige Katastrophe, Meistens bekam ich innerhalb der begrenzten Zeit überhaupt keine Nachrichten herein).
Der Stellplatz war halb schattig mit sandig-erdigem Boden. Lage: unmittelbare Nähe zu Kehrichtsammelstelle (Abfuhr täglich, aber zum Glück meistens erst nach 09.00 Uhr), Pétanque-Feld, Rèception, Restaurant und Überlandstrasse.
Das am nächsten gelegene Sanitärgebäude war nur noch für die Damen geöffnet, Männer mussten das weiter weg gelegene Gebäude Nr.2 benutzen. Dieses ist behindertengerecht gebaut (Rampen etc.) und war zu jeder Zeit einwandfrei gereinigt. WC-Papier, Seife etc waren immer vorhanden.
Der Strand ist vorwiegend steil und mit grosse Steinbrocken bestückt, einzelne kleine Badebuchten gibt es. Schirme etc. müssen selber mitgenommen werden. Ich habe weder Badende noch Badeaufseher gesehen.
Der Platz selber ist sehr gross, mit vielen Stellplätzen, Bungalows etc. und wird von Heerscharen von Leuten gepflegt. Das Personal ist (mit wenigen Ausnahmen) sehr freundlich und hilfsbereit. Der "Supermarkt" ist sehr günstig und hat eine grosse Auswahl. Leider wurde diese immer kleiner, je näher das Saisonende kam. Das Restaurant habe ich nur für das WiFi besucht. Ich hätte es gerne gesehen, wenn jemand gefragt hätte, ob man etwas konsumieren möchte. In der Bar am Strand wird man höflich bedient und die Preise sind im normalen Rahmen.
Die neue "Badelandschaft" wird rege benutzt (deshalb vermutlich fast niemand am Strand).
Die Animatoren machten es sich zum Vergnügen mit einem Elektromobil mit Lautsprecher den Stellplätzen entlang zu fahren, um die Leute auf ihr Programm aufmerksam zu machen. Die von mir gemessene Lautstärke von mehr als 76 Dezibel ist dabei völlig überrissen, um so mehr als dies zu einem Zeitpunkt geschieht, wo man sein Mittagsschläfchen haben möchte. Die abendlichen Anlässe waren aufdringlich laut, wurden aber pünktlich zur vorgegebenen Zeit beendet. Es ist nicht angenehm, wenn man im Womo die Lottozahlen mitbekommt, als wäre man selbst im Saal, und dies trotz altersbedingter zunehmender Schwerhörigkeit. Auch die Idee eines Nacht-Pétanquetourniers fad ich komplett daneben, umso mehr als die Scheinwerfer so aufgestellt wurden, dass sie voll in meine Behausung zündeten. Wozu es bei einem Pétancetournier Lautsprechermusik braucht, ist für mich nicht nachvollziehbar..
Am Vorabend meiner Abreise ging ich an die Rèception um die Rchnung zu begleichen. Für 14 Tage bezahlte ich den moderaten Betrag von 192,60 Euro. Die Dame erkläerte mir jedoch,dass sie die Kaution erst anlässlich meiner effektiven Abreise zurückzahlen könne, da diese für das Armband eingezogen wurde und sie mir dieses nicht vorher entfernen dürfe. Nachdem ich ihr klar gemacht habe, dass ich nicht bis zur Öffnung der Réception um 08.30 warten könne, sondern spätestens um 07.00 abfahren müsse, nahm sie mir das Armband ab, erstattete mir die 60Euro und stellte mir eine schriftliche Bescheinigung aus, welche ich bis zur Abreise auf mir zu tragen hätte, um sie dem Nachtwächter vorzuweisen.
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